Rang Rover Evoque – Viel Mut zu Neuem

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Eine Überraschung ist er nicht mehr, der Range Rover Evoque. Man sah ihn als dreitüriges Coupé in Los Angeles und als Fünftürer 2011 in Genf. Und doch ist es überraschend, was die traditionsbewusste Marke aus Großbritannien mit dem Kompakt-SUV auf die Räder stellt.

Der neue Range Rover Evoque ist ein rundum innovatives und progressives SUV.
Der neue Range Rover Evoque ist ein rundum innovatives und progressives SUV.

So viel Mut zum Neuen verdient Bewunderung. Im Vereinigten Königreich bewegt sich viel, seit ein neues Management für den neuen Besitzer Lakshmi Mittal aus Indien das Zepter schwingt. Das Gesicht lässt keine Zweifel: Bei dem Kleinsten aus dem Hause Land Rover handelt es sich um einen echten Range. Doch sonst ist das Design sehr unkonventionell. Die einen werden es lieben und die anderen eben nicht. Das zeigte sich jetzt schon, als eine Gruppe von Journalisten im Allerheiligsten von Land Rover im englischen Gaydon den Neuen in allen seinen Feinheiten vorgestellt bekam und auf der Teststrecke einen Vorgeschmack auf seine fahrdynamischen Qualitäten erlebte.

So viel Dynamik hatte Land Rover nie zu bieten, zumindest beim Design nicht. Über die Fahrdynamik sprechen wir später, wenn er dann im Herbst 2011 auf den Markt kommt.

Das dreitürige Coupé mit seiner steil ansteigenden Schulterlinie und den nach hinten schmal zulaufenden Fenstern kommt noch kompromissloser daher als der Fünftürer. Der sieht neben dem Coupé schon fast brav aus. Der großflächige Unterfahrschutz vorn und hinten – mit den integrierten großen rechteckigen Auspuffendrohren – weist deutlich auf die familiären Bande hin, ebenso der typisch flache und breite Range Rover-Grill.

Aber der Evoque lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er sich ein Leben als edles Arbeitstier im Gelände gar nicht erst vorstellen will, selbst wenn er das könnte.

Der Evoque ist der junge Wilde aus gutem Haus, der sich mit all den guten Traditionen im Rücken daranmacht, sich ein neues Leben aufzubauen.

Auch im Interieur wirkt der Range Rover Evoque jugendlich, modern und doch unverkennbar wie ein Range Rover.
Auch im Interieur wirkt der Range Rover Evoque jugendlich, modern und doch unverkennbar wie ein Range Rover.

Auch im Innenraum wird seine Bewusstseinserweiterung spürbar. So sah man bei Range Rover zum Beispiel noch nie so stark konturierte, sportliche Sitze und sieht sich dennoch einem Range-Umfeld mit den typischen, auf Breite angelegten Armaturenbrett und der kräftigen, in den breiten und hohen Tunnel übergehenden Mittelkonsole gegenüber. Alles wie gewohnt und doch ganz anders.

Zu den ganz anderen Elementen gehört auch das Drehrad auf der Mittelkonsole, mit dem das Automatikgetriebe gesteuert wird. Das kennt man vom Jaguar XF. Geblieben sind die vielen Ablagen, die das Leben an Bord erleichtern. Dazugekommen ist eine hochmoderne Infotainmentanlage mit großem Bildschirm.

Beim Radstand nehmen sich der Evoque und der Freelander 2 nichts. Aber in der Länge gibt sich der Evoque mit 15 Zentimeter weniger zufrieden. Die neue Plattform erlaubte den Technikern eine Architektur, die den Passagieren im Kleineren mindestens ebenso viel Raum lässt. Wir hatten nicht das Gefühl, dass diese «Schrumpfkur» an irgendeiner Stelle zu Lasten von Passagieren oder Ladung gehen könnte. Die kurzen Überhänge vorn und hinten lassen auch keinen Zweifel an einer Geländetauglichkeit des Evoque zu. Die darf man bei einem Range Rover für die Allrad-Variante ungeprüft voraussetzen.

Das Downseizing in den Maßen hat natürlich auch Auswirkungen auf das Gewicht. Die einfachste Version (Dreitürer mit Dieselmotor und Frontantrieb) wiegt unter 1600 kg, die schwerste (der Fünftürer mit Diesel, Automatik und Allrad) um 1700 kg. Leichtbau-Techniken und die Verwendung von Aluminium zum Beispiel fürs Dach und die Motorhaube machen das möglich.

Den Evoque gibt es sowohl beim dreitürigen Coupé als auch beim Fünftürer in drei Ausstattungsvarianten, deren Namen Pure, Dynamic und Prestige für sich sprechen.

Als Motorisierung stehen zur Wahl zwei moderne 2,2 Liter Dieselmotoren mit entweder 150 PS oder 190 PS und ein 2-Liter-Benziner, der mit Turboaufladung, Direkteinspritzung und variabler Ventilsteuerung 240 PS leistet. Der Verbrauch des 150-PS-Diesels wird mit durchschnittlich 5,7 Litern angegeben, der 190-PS-Diesel (Automatik) mit 6,5 Litern und der Benziner mit 8,7 Litern.

Der Benziner wird mit einer 6-Gang-Automatik und Allradantrieb gekoppelt.

Die Schweizer Preise für den Evoque beginnen bei 49’100 Franken für den ab 2012 lieferbaren Einstiegsdiesel mit 150 PS, manuellem 6-Gang-Getriebe und Vorderradantrieb. Für die Allradversion werden 2400 Franken mehr fällig. Der unten beschriebene 190-PS-Diesel kosten als 4WD ab 55’200 Franken. Wer den Evoque als Coupé mit zwei Türen weniger will, zahlt bei allen Modellen weitere 1300 Franken mehr.

Den Range Rover Evoque gibt es wahlweise als Fünftürer oder als zweitürige Coupé-Version.
Den Range Rover Evoque gibt es wahlweise als Fünftürer oder als zweitürige Coupé-Version.

Daten Range Rover Evoque

SD4 2.2 L auto 4WD 5türer Pure

Länge x Breite x Höhe (m): 4,37 x 1,97 x 1,64

Motor: Vierzylinder-Diesel, 2179 cm, Turboaufladung, Direkteinspritzung

Leistung: 190 PS, 
max. Drehmoment: 420 Nm

Leergewicht: ab 1700 kg

Verbrauch (nach EU-Norm): 6,5 Liter 
CO2-Emissionen: 174 g/km

Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,5 Sek.

Wendekreis 11,3 Meter

Kofferraum: 575 Liter

Basispreis: 37 700 Euro

 

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