Auto Sport Schweiz – Preisverteilung Schweizer Meisterschaft 2011 & Auto Sport Award

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Die Auto Sport Schweiz GmbH, als offizielle Schweizer Motorsport-Hoheit, ehrte die Schweizer Motorsportler in einem würdigen Rahmen. Die Preisträger durften ihre Pokale im Bellevue Palace in Empfang nehmen.

ASS-Präsident Andreas Michel (l.) überreicht Marcel Fässler den ASS Award 2011 für seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
ASS-Präsident Andreas Michel (l.) überreicht Marcel Fässler den ASS Award 2011 für seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.

Nebst den Schweizer Meistern in den Disziplinen Bergrennen Rennwagen, Bergrennen Tourenwagen, Slalom und Rallye, konnte Moderatorin Stefanie Bucheli von SFR auch die Ehrung eines FIA-Europameisters und des Auto Sport Awards 2011 ankündigen.

Auto Sport Award 2011 an Le Mans-Sieger Marcel Fässler
Mit dem Auto Sport Award würdigen die Automobilsportbehörde ASS und ihre Nationale Sportkommission besondere Verdienste um den Schweizer Motorsport. In diesem Jahr fiel es den Juroren leicht, für diese traditionell im Rahmen der nationalen Meisterfeier vergebene Auszeichnung einen geeigneten Preisträger zu finden, stand doch 2011 in Le Mans mit Marcel Fässler erstmals bei diesem prestigeträchtigsten Langstreckenrennen der Welt ein Eidgenosse zuoberst auf dem Treppchen.

Der 35-jährige Profirennfahrer aus Einsiedeln teilte zwar diesen Triumph bei den berühmten 24 Stunden in der Sarthe mit André Lotterer (D) und Benoît Tréluyer (F), überdies waren die Audi R18 TDI und die Peugeot 908 HDI der übrigen Konkurrenz klar überlegen. Dies schmälert allerdings die Leistung Fässlers keineswegs.

Enormer Druck lastete auf dem Schweizer und seinen beiden Teamkollegen, als sie nach dem Ausfall der beiden anderen R18 allein die Kohlen für Audi aus dem Feuer holen mussten. In einer fehlerfreien Fahrt schafften sie es schliesslich, die Armada von vier Peugeot in Schach zu halten, wobei der Vorsprung auf den bestklassierten 908 nach 24 Stunden nur rund 13 Sekunden betrug.

Schweizer Bergmeisterschaft Rennwagen 2011: Sieger Marcel Steiner (Osella Zytek, Mitte), Rang 2 Joel Volluz (Reynard, links), 3. Rang Florian Lachat (Tatuus Mugen)
Schweizer Bergmeisterschaft Rennwagen 2011: Sieger Marcel Steiner (Osella Zytek, Mitte), Rang 2 Joel Volluz (Reynard, links), 3. Rang Florian Lachat (Tatuus Mugen)

Langstreckenrennen verlangen von den Piloten neben Schnelligkeit und Zuverlässigkeit in allen Situationen auch die Fähigkeit, die eigenen Ambitionen den Zielen des Teams unterzuordnen. Genau diese Fähigkeiten haben die Verantwortlichen von Audi auch dazu bewogen, Marcel Fässler ab 2008 immer stärker in ihre Endurance-Equipe zu integrieren.

Schweizer Bergmeisterschaft Tourenwagen: Sieger Hans Schori (Mitsubishi Evo RS, Mitte), 2. Rang Josef Koch (Opel Kadett C 16V, links), 3. Rang Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo VIII).
Schweizer Bergmeisterschaft Tourenwagen: Sieger Hans Schori (Mitsubishi Evo RS, Mitte), 2. Rang Josef Koch (Opel Kadett C 16V, links), 3. Rang Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo VIII).

 

Nicht nur der Ort seines bisher grössten Erfolgs liegt in Frankreich, hier begann 1993 auch Automobilsportkarriere des Schwyzers. Als Sohn des bekannten Slalomspezialisten Fridolin Fässler sass Marcel bereits als 9-Jähriger im Kart. Nach seinem erfolgreichem Abschneiden an der bekannten französischen Rennfahrer–schule Ecole Winfield winkten dem jungen Schweizer 1995 Einsätze in der Formel Renault Campus. Später profilierte er sich in der Formel 3 und beeindruckte dabei Norbert Haug von Mercedes derart, dass ihn dieser für das AMG-Team in der DTM unter Vertrag nahm.

Obwohl in der Teamhierarchie nie ganz oben angesiedelt, belegte Fässler in der hochstehenden deutschen Tourenwagenserie dreimal nacheinander den vierten Gesamtrang. Als Belohnung für den ersten DTM-Sieg durfte er 2001 einen McLaren-Mercedes F1 testen, für eine Monoposto-Karriere war der Zug aber mittlerweile abgefahren. Der anschliessende Markenwechsel zu Opel verlief enttäuschend, und so setzte Fässler ab 2006 voll auf den Langstreckensport, wo er jede Startgelegenheit nutzte und auch bald erste Erfolge feiern kann. Der mittlerweile vierfache Familienvater muss diesen Schritt nicht bereuen, wurde er doch in dieser Disziplin rasch zu einem gefragten Mann und gehört inzwischen zum Kader von Audi Sport.

Der FIA-Delegierte Paul Gutjahr (links) überreicht Urs Erbacher die Trophäen für den erneuten Gewinn der FIA TopFuel Dragster-Europameisterschaft.
Der FIA-Delegierte Paul Gutjahr (links) überreicht Urs Erbacher die Trophäen für den erneuten Gewinn der FIA TopFuel Dragster-Europameisterschaft.

Grosse Ehre wurde auch Urs Erbacher zuteil. Da er nicht an die offizielle FIA-Zeremonie nach Indien fliegen konnte, wurde ihm der Preis in Bern vom FIA-Delegierten Paul Gutjahr verliehen. Urs Erbacher gewann wie schon im Vorjahr die FIA-Europameisterschaft der Top Fuel Dragster-Kategorie mit rund 8000 PS. Damit ist der Arlesheimer definitiv der schnellste Schweizer. Sein Sportgerät beschleunigt in 3,98 Sekunden auf 528 km/h! Sofern er das Teil gerade halten kann und ihm nicht der Motor explodiert. Anschliessend wird mit einem Bremsfallschirm verzögert.

Comments (2)

ErbacherDezember 8th, 2011 at 08:40

Guter Beitrag.
Aber unser Dragster Beschleunigt unter 4 Sekunden 3.98 Sekunden aus dem Stand auf 528 kmh.

sluescherDezember 8th, 2011 at 08:58

Sorry Urs, das war ein krasser Schreibfehler. 7,74 Sekunden von 0 auf 513 km/h, ich dachte mir schon, so langsam kann man ja gar nicht sein…. Ich wollte schreiben 4,47 s auf 513 km/h, aber das ist eine alte, längst geknackte Bestmarke. Gratuliere!!! Jetzt ist es korrigiert.

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