Bodensee-Klassik- Oldtimer-Rallye durch drei Länder

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Die erste Bodensee-Klassik-Rallye führte die Teilnehmer ab Bregenz (A) auch durch die Ostschweiz und auf die Schwägalp. Eine gelungene Premiere, bei der auch Schweizer Teams am Start waren. Unter anderem zwei Audi aus dem Oldtimer-Fundus der AMAG.
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Bodensee-Klassik-Rallye-Gesamtrangliste 2012

Rund 140 Teilnehmer starteten zur 1. Bodensee-Klassik
Rund 140 Teilnehmer starteten zur 1. Bodensee-Klassik

Die 140 engagierten Teams waren sich einig: Die vom Auto Bild Klassik organisierte 1. Bodensee-Klassik erlebte eine höchst erfolgreiche Premiere. Während drei Tagen über rund 570 Kilometer und fünf Etappen führte die Fahrt bei makellosem Wetter auch durch die Ostschweiz und insbesondere durchs Appenzell.

Die 1. Bodensee Klassik führte auch durch die Schweiz
Die 1. Bodensee Klassik führte auch durch die Schweiz

Zuerst ging die beschauliche Fahrt nach Walzenhausen, dann über reizvolle und verkehrsarme Nebenstrassen nach Rehetobel, Speicher, Teufen, Waldstatt, das malerische Schwellbrunn, vorbei am Kloster Magdenau über Oberhelfenschwil und Brunnadern nach St. Peterzell.

Dort nahm der Tross die legendäre Strecke des Hemberg Bergrennens unter die Räder. Mit Fahrzeugen aller Marken von 1928 bis 1990 und mit einer Leistungsspanne von 12 PS (BMW Isetta) bis 350 PS (Iso Grifo). Das Etappenziel auf der Schwägalp gipfelte in einem Abstecher auf den Säntis.

Weiter ging die Rallye über Jakobsbad, Gontenbad und den Landsgemeindeplatz Appenzell, wo sich bei der Zeitkontrolle viele Zuschauer der automobilen, zum Teil längst vergessenen Klassiker erfreuten. Nach einer letzten Durchfahrtskontrolle in Altstätten verliess das rollende Automuseum die Schweiz in Richtung Etappenziel auf der Festspielbühne von Bregenz (A).

Auch die Etappen im Freistaat Bayern und in Deutschland wurden den Teilnehmern echte Attraktionen geboten. Zum einen die sorgfältig ausgesuchten Routen über gewundene und zum Teil sehr verkehrsarme Landstrassen und zum anderen die diversen Etappenhalte. In Friedrichshafen fuhr man über das Werkgelände von Getriebehersteller ZF, dann durch den Hangar der Zeppelin-Werke und schliesslich endete die Etappe mit einer sogenannten Schlauchprüfung beim neuen Dornier-Museum. Am letzten Tag standen ein Besuch der Schaubrauerei Schussenried und das Fahrzeugmuseum des bekannten ehemaligen Autojournalisten Fritz B. Busch auf dem Programm.

Am Start waren auch Prominente wie Filmdiva Veronica Ferres (Audi 100 Coupé S) oder die Rallyeprofis Armin Schwarz (Audi Sport Quattro) und Matthias Kahle (Skoda 130 RS). Dass Oldtimer-Rallyes trotz beschaulichem Charakter keine Kaffeefahrten sind, mussten ehemalige Profi-Rallyebeifahrer wie Jochen Berger und Christian Geistdörfer mit Mittelfeldklassierungen hinnehmen.

Statt Tempo war bei der sehr professionell organisierte Bodensee Klassik Gleichmässigkeit gefragt. Auf ausgeklügelten Sonderprüfungen musste man bestimmte und unterschiedlich lange Wegstrecken durch Lichtschranken und über Druckschläuche auf die Hundertstelsekunde durchfahren, ansonsten gab es für jede Abweichung von der Idealzeit Strafpunkte.

Die Schweizer AMAG-Teams mit einem Audi Sport Quattro und dem Audi 100 Coupé S, das mit Stefan Lüscher und Erwin Trepmann den 15. Gesamtrang als bestes Schweizer Team belegte.
Die Schweizer AMAG-Teams mit dem Audi Sport Quattro (Team Benjiamin Albertalli/Mario Perini) und dem Audi 100 Coupé S (r.), das mit Stefan Lüscher und Erwin Trepmann als bestes Schweizer Team den 15. Gesamtrang  belegte.

Gesamtsieger wurden Hans-Werner Wirth und Thomas Ranft auf Opel Moonlight Roadster von 1933. Als bestes der dreizehn Schweizer Teams fuhren Stefan Lüscher und AMAG-Audi-Servicetechniker Erwin Trepmann auf Rang 15 durchs Ziel. Ihr Audi 100 Coupé S von 1972 stammt aus dem Klassiker-Fundus der AMAG. Mit einem 1,9-Liter-Vierzylinder, 112 PS, 4-Gang-Getriebe, Vorderradantrieb und einer schnittigen Fliessheckkarosserie (Länge 4,4 m, Gewicht 1120 kg) war es der erste Audi mit einer Spitze  von über 180 km/h und kostete damals vergleichsweise bescheidene CHF 20 390.–. Trotzdem war er zu jener Zeit der teuerste und auch sportlichste Audi.

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