Nissan DeltaWing – Le Mans-Start mit revolutionärem Rennwagen-Konzept

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Der revolutionäre Nissan DeltaWing feierte beim offiziellen Testtag für die 24 Stunden von Le Mans (16./17. Juni) eine gelungene Generalprobe. Michael Krumm, Satoshi Motoyama und Marino Franchitti legten 54 problemfreie Runden auf die Bahn; die Bestzeit von 3:47,980 Minuten hätte im offiziellen Qualifying für einen Startplatz im Mittelfeld der deutlich stärkeren LMP2-Prototypen gereicht.


Nissan wagt bei der Jubiläumsausgabe des berühmtesten Langstreckenrennes der Welt, der 80. Austragung der 24h von Le Mans eine spektakuläre Premiere mit einem Rennwagen, der einer völlig anderen Philosophie folgt. Nissan nutzt dabei die Möglichkeit der berühmten «Garage 56» des Veranstalters ACO und nimmt als innovatives, neues Fahrzeugkonzept eine sogenannte Wild Card für die Teilnahme am Rennen in Anspruch.

Nissan startet in Le Mans mit dem DeltaWing dank einer Wild Card und mit einem völlig neuartigen Rennwagen-Konzept.
Nissan startet in Le Mans mit dem DeltaWing dank einer Wild Card und mit einem völlig neuartigen Rennwagen-Konzept.

Für den Fahrer Michael Krumm waren es die ersten Le Mans-Kilometer seit 2005, für Satoshi Motoyama sogar seit 1999. Bis auf eine einzige Runde auf Regenreifen spulte das Trio mit Marino Franchitti, dem jüngeren Bruder des Indianapolis-500-Siegers den ganzen Tag auf einem einzigen Satz Slicks ab – Indiz für den niedrigen Reifenverschleiss des extrem aerodynamischen und leichten Fahrzeugs.

Der pfeilförmige DeltaWing wurde nach dem Priznzip gebaut: halbe Leistung, halbes Gewicht und halber Luftwiderstand und stellt so eine interessante Form eines Rennwagens der Zukunft vor. Damit sollen der Reifenverschleiss und der Benzinverbrauch dramatisch gesenkt werden können. Die beiden nahe beieinander liegenden vorderen Reifen sind nur gerade 4 Zoll breit.

Leicht und effizient: Der DeltaWing von Nissan ist ein interessantes Zukunftskonzept.
Leicht und effizient: Der DeltaWing von Nissan ist ein interessantes Zukunftskonzept.

Angetrieben wird der Nissan DeltaWing von einem Vierzylinder-Motor mit 1,6-Liter-Hubraum, Direkteinspritzung und Turboaufladung. Die Leistung beträgt 300 PS bei 7400/min, das Drehmoment wird mit 310 Nm bei 4000 bis 6750/min beziffert, als Kraftübertragung dient ein sequentielles 5-Gang-Renngetriebe, was auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Le Mans ideal ist. Das Chassis des 4,65 Meter langen Renners ist aus Karbon. Der DeltaWing bringt so nur gerade 575 kg auf die Waage, mit vollem Tank und Fahrer. Vorne ist der nur gerade 0,76 Meter breit, hinten sind es 2,08 Meter. Der Tankinhalt beträgt 40 Liter. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 3,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit auf den Hunaudières-Geraden soll 315 km/h betragen.

Bei den problemlos verlaufenen Tests in Le Mans wurden in erster Linie die Piloten qualifiziert und die vom ACO für einen Rennstart vorgegebenen Zeitlimiten erfüllt, dann Daten gesammelt für die finale Rennabstimmung und der im Vergleich zu konventionellen Rennwagen ohnehin deutlich niedrigere Verbrauch optimiert. Die Fahrer lobten das stabile und unproblematische Handling des pfeilförmigen Rennwagens insbesondere auch in den schnellen Porsche-Kurven kurz vor Start und Ziel.

 

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