Bentley kehrt in Abu Dhabi in den Motorsport zurück

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Das spektakuläre neue Bentley Rennfahrzeug, der Continental GT3, wird am 13. Dezember 2013 bei der diesjährigen Auflage der «Gulf 12 Hours» in Abu Dhabi seine Premiere auf der Rennstrecke feiern.

Mit dem Continental GT3 will Bentley 2014 die Blancpain Endurance Series bestreiten.

Mit dem Continental GT3 will Bentley 2014 die Blancpain Endurance Series bestreiten.

Das zweigeteilte Langstreckenrennen auf dem Kurs von Yas Marina wird  zum Schauplatz für die Rückkehr von Bentley in den Motorsport – genau zehn Jahre nach dem überlegenen Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Jahr 2003. Dass unter der in British Racing Green gehaltenen Karbon-Oberfläche reichlich deutsche Audi-Technik steckte, interessierte damals nur wenige.

Nach dem Debüt des GT3 im Juli im Rahmen des «Goodwood Festival of Speed» hat das spekatkuläre neue Rennfahrzeug von Bentley bereits ein aufwändiges Testprogramm auf verschiedenen Strecken innerhalb Europas zur Erprobung des Leistungsvermögens, der Abstimmung und der Belastbarkeit durchlaufen.

Der Heckflügel des Bentley GT3 würde auch manchem Kleinflugzeug gut anstehen.

Der Heckflügel des Bentley GT3 würde auch manchem Kleinflugzeug gut anstehen.

Während der Phase der abschließenden Tests und Anpassungen setzt das Ingenieursteam die Kooperation zwischen Bentley und M-Sport Ltd., dem technischen Partner für das Continental GT3-Projekt, fort. Unter Leitung der im Bentley Werk in Crewe ansässigen Motorsportabteilung wird M-Sport Bentley 2014 die komplette FIA Blancpain Endurance Series bestreiten.

Basis für Boliden ist das kommerziell überaus erfolgreiche Modell Continental GT mit einem Vierliter-V8-Twinturbo-Aggregat. Als GT3 verfügt er über eine spezielle Rennkonfiguration und eine Trockensumpfschmierung. In der nicht abgeriegelten Rennversion liefert er eine Leistung von rund 608 PS.

Trotz spartanischem Karbon-Renncockpit verströmt auch der GT3-Bentley ein gewisses Luxusflair.

Trotz spartanischem Karbon-Renncockpit verströmt auch der GT3-Bentley ein gewisses Luxusflair.

Ausgestattet mit einem Heckflügel, der manchem Sportflieger zur Ehre gereichen würde, wird er auf der Rennstrecke eine imposante Erscheinung sein. Wie viel Abtrieb der gewaltige Spoiler bei hohem Tempo erzeugen kann, mag Motorsport-Chef Brian Gush nicht verraten: «Das würde Porsche, BMW oder Mercedes auch sehr interessieren», gibt er zurück. Zu den prominenten Konkurrenten auf der Strecke werden außerdem McLaren, Ferrari, Lamborghini, Aston Martin und auch der ebenfalls neu Emil Frey GT3 Jaguar des Schweizer Emil Frey Racing Teams gehören. «Wir sind dort in guter Gesellschaft», sagt der Rennleiter.

Die serienmässig rund 2,4 Tonnen schweren Fuhre wurden in einer einzigartigen Hungerkur um mehr als 1000 Kilo abgespeckt. Übrig blieben 1300 Kilo Kampfgewicht, gerade so viel, um in der GT3-Serie mitfahren zu dürfen. Die Leistung ist etwa so hoch wie beim Serienfahrzeug, doch der Antrieb ist völlig anders. Während das Alltagsauto über 4×4-Antrieb verfügt, konzentriert sich die Kraft beim Rennwagen nur auf die Hinterachse. 700 Newtonmeter Drehmoment zerren an den beiden Antriebsrädern. Um eine optimale Gewichtsverteilung zu erreichen, wurde der Motor gegenüber dem Ausgangsmodell um gut 30 cm nach hinten versetzt. Das Sechs-Gang-Getriebe sitzt an der Hinterachse, in sogenannter Transaxle-Bauweise.

Den ersten Auftritt hatte der Bentley GT3 beim Festival of Speed in Goodwood.

Den ersten Auftritt hatte der Bentley GT3 beim Festival of Speed in Goodwood.

Auch wenn mehr als 50 Elektro- und Komfortsysteme verschwanden, Ledersessel und Rückbank entfernt wurden und an ihre Stelle ein stabiler Stahlkäfig trat, ganz ohne ein bisschen Luxus geht es für diese Marke auch im Rennsport nicht. Die Türen haben komplette Innenverkleidungen – natürlich aus Sichtkarbon – und die Armaturentafel ist in der gleichen symmetrischen Schwingen-Architektur gestaltet, wie beim Kundenmodell. «Ein bisschen typische Bentley-Optik muss sein», schmunzelt Brian Gush und deutet auf die großkalibrigen Ausströmer hin, die auch hier mit Chrom eingefasst und mit Zughebeln versehen sind.

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