Sauber F1 Team, Monisha Kaltenborn: «Wir sind mit dem ersten Test zufrieden.»

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Die ersten Testfahrten der Formel 1 von 2014 in Jerez waren für Beobachter ein ziemliches Desaster. Die komplett neuen Fahrzeuge zeigten sich extrem störanfällig und wurden dem Anspruch Königklasse auch bei Tempo, Klang und Aussehen nicht gerecht. Das Schweizer Sauber F1 Team zeigt sich dennoch zufrieden.

In Jerez gab es beim Sauber F1 Team Probleme mit der Software, die die Bremsdosierung steuert.

In Jerez gab es beim Sauber F1 Team Probleme mit der Software, die die Bremsdosierung steuert.

Das Sauber F1 Team legte beim Test in Jerez insgesamt 163 Runden zurück. Teamchefin Monisha Kaltenborn zieht eine erste Bilanz.


Wie fällt Ihr Fazit des Tests in Jerez aus?
Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
«Ich kann sagen, dass wir mit dem ersten Test zufrieden sind. Unser neues Auto wurde ja auf den letzten Drücker fertig. Dass der C33 dann an der Strecke von Anfang an funktionierte, das war schon eine starke Leistung unserer Mannschaft. Da kann ich nur allen Beteiligten ein riesiges Kompliment aussprechen.»

Sauber F1 Teamchefin Monisha Kaltenborn ist mit dem ersten Test 2014 zufrieden.

Sauber F1 Teamchefin Monisha Kaltenborn ist mit dem ersten Test 2014 zufrieden.

Was war denn die Zielsetzung?

MK: «Wir wollten einerseits sehen, ob das Auto mechanisch in Ordnung ist, und andererseits, ob die zahlreichen Systeme funktionieren. Die Autos sind ja durch den neuen Antriebsstrang unheimlich komplex geworden, aber Fakt ist, dass wir schon einen guten Stand erreicht haben. Und natürlich war es uns auch wichtig, möglichst viele Daten zu sammeln. Nun gibt es eine Menge Arbeit, alle diese Daten zu analysieren und in Verbesserungen umzusetzen.»


Mit dem Brake-by-Wire waren die Piloten aber nicht zufrieden! 

MK: «Nicht nur die Piloten, auch die Ingenieure waren es nicht. Das war in erster Linie ein Software-Problem. Wir konnten zwar im Laufe des Tests Fortschritte erzielen, aber da gab es auch zum Schluss noch Verbesserungspotenzial. Unsere Ingenieure sind jedoch überzeugt, dass sie nun ausreichend Zeit haben, um die Schwachpunkte zusammen mit unserem Motorenpartner bis zum nächsten Test auszumerzen.»

Der neue Sauber C33 Ferrari war auf Anhieb vergleichsweise zuverlässig aber nicht sehr schnell.

Der neue Sauber C33 Ferrari war auf Anhieb vergleichsweise zuverlässig aber nicht sehr schnell.

Was soll man von den Rundenzeiten halten? 

MK: «Die Zeiten sind kaum zu bewerten, weil die Teams sehr unterschiedliche Programme mit unterschiedlichen Benzinmengen gefahren sind. Eine wichtige Rolle spielten zudem die Reifen. Unsere zwei Piloten hatten beide Mühe, die Reifen auf die richtige Arbeitstemperatur zu bringen. Dabei war es sicher nicht hilfreich, dass wir ein provisorisches Aero-Paket mit stark reduziertem Abtrieb fuhren. Das kam jedoch alles nicht überraschend, wir wussten, was uns da erwartete. Aber es war unsere oberste Priorität, am ersten Testtag bereit zu sein, möglichst viel zu fahren und Daten zu sammeln.»


Wann sieht man denn den Sauber C33 erstmals mit neuer Aerodynamik?

MK: «Grundsätzlich handelt es sich um ein sehr umfangreiches Paket. Unser Plan ist es, bereits beim ersten Bahrain-Test die meisten Teile am Auto haben. Die Liste umfasst einen neuen Front- und Heckflügel, die Deflektoren an den Seitenkästen sowie eine ganze Reihe von kleinen Elementen, die aufs ganze Auto verteilt sind. Ein paar weitere Details werden dann noch beim zweiten Test folgen.»


Die neuen Formel 1-Fahrzeuge verfügen über sehr gewöhnungsbedürftige Nasen, das gilt auch für den Sauber C33-Ferrari.

Die neue Formel 1 verfügt über sehr gewöhnungsbedürftige Nasen, das gilt auch für den Sauber C33-Ferrari.

Wie schätzen das Kräfteverhältnis unter einzelnen Motorenherstellern ein?

MK: «Auch hier sind seriöse Prognosen schwierig. Das Einzige, was sich einordnen lässt, ist die Rundenanzahl, welche die Teams mit den entsprechenden Triebwerken absolviert haben. Und da war die Reihenfolge klar: Mercedes, Ferrari, Renault. Seriöse Vergleiche bei der Performance sind zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, zumal sicher noch niemand alle Karten auf den Tisch gelegt hat. Da wird sich bis zum ersten Rennen in Melbourne bestimmt noch einiges bewegen. In der jetzigen Phase sind das alles Momentaufnahmen. Auch in diesem Bereich bleibt es also spannend!»

Comments (1)

WeitblickFebruar 17th, 2014 at 22:38

Hallo, auch ich sehe das so, dass man jetzt noch nicht viel dazu sagen kann. Die ersten Tests liegen hinter uns und man muss sehen, wie das erste Rennen verläuft. Viele Grüße

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