Indianapolis in Oerlikon: Nostalgie und Power im Radrennoval
«Indianapolis in Oerlikon» hat sich zu einer der charmantsteten Zürcher Sommer-Veranstaltungen entwickelt. Rund 60 historische Rennwagen und Motorräder rocken die offene Rennbahn Oerlikon mit spektakulären Demorunden. Am 21. Juli steigt die Motorsportparty mit Special Guest Randy Krummenacher (Rennfahrer Moto2) zum 13. Mal.
Das Ambiente ist unvergleichlich, was wohl am exotischen Konzept dieser einzigartigen Veranstaltung liegt. Einmal im Jahr wird die beschauliche, über 100 Jahre alte offene Rennbahn in Oerlikon zur pulsierenden Kultstätte für Motorsportfans. Bollernde Rennmotoren und der Duft von verbranntem Rizinusöl beherrschen die Szene. Rund 60 ausgesuchte historische Rennwagen, -Seitenwagengespanne und –Motorräder sorgen beim mit Abstand grössten Publikumsaufmarsch des Jahres mit spektakulären Demorunden für Gänsehaut. Das 333,3 Meter lange und bis 40° überhöhte Betonoval mutiert zum Hexenkessel.
Für die älteste Sportstätte der Schweiz, eine ungewöhnliche Hommage. Gebaut wurde das architektonisch attraktive Betonoval 1912. Es erlebte sieben Bahn-Radweltmeisterschaften und viele unvergessene Stars wie Oscar Plattner, Ferdy Kübler und Hugo Koblet. Heute wird es nach wie vor von Radsportlern fürs Training genutzt, zudem finden vom Mai bis September jede Woche Radrennen statt.
Auch die 13. Auflage von Indianapolis in Oerlikon hat Organisator Georg Kaufmann gespickt mit speziellen Leckerbissen, die im offenen Fahrerlager von den Fans hautnah inspiziert und fotografiert werden können. Eine Spezialität und gleichzeitig Pflichtprogramm ist ein für die Steilwand prädestiniertes Rennfeld spezieller Indianapolis-Rennwagen aus den 30er-Jahren. Da warten grosse amerikanische Marken wie Buick, Nash, Stutz und Ford mit Bollersound auf die Fans.
Zu den Raritäten zählt ein Sauber C2, der zweite von Peter Sauber gebaute Rennsportwagen von 1972. Als Leckerbissen kommt ein 250 PS starker, von Kurt Hasler (Amriswil) pilotierter Maserati 8 CM Monoposto von 1933. Klassik-Europameister Peter Studer (Widen) präsentiert einen originalen Lotus 24 Formel 1 von 1962, mit dem Jo Siffert 22 Rennen bestritten hat.
Überdies ist der filigrane, perfekt restaurierte Lotus 35 von Urban Fässler (Hinwil) in voller Fahrt zu bewundern. Dazu gesellen sich Seitenwagengespanne aus drei Dekaden und viele abenteuerliche Rennmotorräder von legendären Marken wie Indian, Norton, BSA, Matchless, Gilera, Kreidler oder Condor.
Indianapolis in Oerlikon ist ein begeisterndes Spektakel und mit seinem pulsierenden, für jedermann zugänglichen Fahrerlager eine einzigartige Begegnungsstätte von Gleichgesinnten. Georg Kaufmann: «Die Veranstaltung hat sich vom Geheimtyp zum echten Kultevent entwickelt. Rennatmosphäre fast mitten in Zürich, das ist einmalig und anscheinend ein echtes Bedürfnis. Dabei veranstalten wir kein Rennen. Die Sicherheit hat oberste Priorität. Deshalb stehen ausschliesslich erfahrene und besonnene Piloten am Start. Aber die werden trotzdem zünftig Gas geben und mit der einzigartigen, historischen Fahrzeugpalette bei den Zuschauern garantiert für Gänsehaut sorgen.»
Dienstagabend, 21. Juli, ab 16 bis 22 Uhr, mit Festwirtschaft und offenem Fahrerlager, Demorunden ab 18 Uhr, Ersatzdatum bei schlechtem Wetter: 23. Juli. Wetterinfos: www.rennbahn-oerlikon.ch
So nahe, jedoch wusst ich leider nichts davon, schade.