53. Rallye International du Valais, SM- und EM-Finale: Vorjahressieger Reuche holt sich den Sieg

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Ein chaotischer dritter Rallyetag mit Regen, Nebel, Schnee und Eis wirbelte das Klassement nochmals komplett durcheinander. Am Ende feierte der Vorjahressieger Laurent Reuche (Peugeot) nach einem Unfall am Vortag auch 2012 den Sieg in Martigny.

Laurent Reuche/Jean Dériaz (Peugeot 207 S2000) wiederholten ihren Vorjahressieg bei der Rallye du Valais.
Laurent Reuche/Jean Dériaz (Peugeot 207 S2000) wiederholten ihren Vorjahressieg bei der Rallye du Valais 2012.

 

Spannender hätte die Rallye International du Valais nicht sein können. Drei Schweizer Meister lieferten sich bis ins Ziel einen erbarmungslosen Kampf auf höchstem Niveau um den prestigeträchtigen Gesamtsieg im Wallis.

Reuche/Dériaz, Gesamtsieger Rallye du Valais 2012: Am Vortag fielen sie mit einem abgerissenen Rad beinahe aus, am dritten Tag jubelten sie als Sieger.
Reuche/Dériaz, Gesamtsieger Rallye du Valais 2012: Am Vortag fielen sie mit einem abgerissenen Rad beinahe aus, am dritten Tag jubelten sie als Sieger.

Der Neuenburger Ingenieur Laurent Reuche mit Beifahrer Jean Deriaz jubelte schliesslich wie im Vorjahr vom Siegerpodest. Reuche: «Einfach genial. Nach dem Gewinn des Meistertitels 2011 konnte ich diese Saison aus Budgetgründen nur wenige Rallyes fahren. Diese hier ist mein absoluter Saisonhöhepunkt. Gestern Abend schien ein Sieg plötzlich sehr fraglich. Bei der letzten Sonderprüfung riss ich bei einem Ausrutscher ein Rad ab. Dank Allradantrieb konnte ich das Ziel trotzdem noch erreichen und verlor nur 1:15 Minuten. Heute war mein Peugeot wieder perfekt. Und ich hatte auch Glück mit der Reifenwahl. Die Strassen waren extrem rutschig, der Schneematsch war unberechenbar.»

Nach dem Start am Donnerstag durften sich sogar sechs Teams Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen. Als erster musste Michaël Burri (Peugeot), der Sohn des achtfachen Valais-Siegers Olivier Burri, die Ambitionen streichen. Zum einen konnte er das Tempo seiner direkten Gegner nie mitgehen, schliesslich fiel er nach einem Ausrutscher aus.

Florian Gonon (Peugeot) führte während der zwei ersten Tagen, verlor aber als Schneepflug am dritten Tag viel Zeit und wurde Zweiter.
Florian Gonon (Peugeot) führte während der zwei ersten Tagen, verlor aber als Schneepflug am dritten Tag viel Zeit und wurde Zweiter.

Nach einer ersten Bestzeit verabschiedete sich auch der achtfache belgische Meister Pieter Tsjoen schnell von den Sieganwärtern. Schon in der zweiten Sonderprüfung leistete er sich einen harmlosen Überschlag, der ihn über vier Minuten kostete. Danach drehte er bei der Weltpremiere des neuen Citroën DS3 RRC (Regional Rally Car) trotz viel Respekt vor den Schweizer Bergen mächtig auf und fuhr auf den vierten Platz.

Schliesslich kam auch Lokalmatador Sébastien Carron (Peugeot), der erstmals mit einem S2000 startete, mit den Verhältnissen nicht zurecht und verlor viel Zeit. Damit waren es noch drei, die um den Sieg fochten: Florian Gonon (Peugeot), der beide ersten Etappen als Leader beendete, verlor mit Startnummer 1 im tiefen Schneematsch viel Zeit, zudem wollte er nach seinem schweren Unfall im Vorjahr keinen Ausfall riskieren.

Der frischgebackene Schweizer Meister Nicolas Althaus (Peugeot) komplettierte als Dritter das Podest der Rallye Valais 2012.
Der frischgebackene Schweizer Meister Nicolas Althaus (Peugeot) komplettierte als Dritter das Podest der Rallye Valais 2012.

Der frisch gebackene Schweizer Meister Nicolas Althaus (Peugeot), der nach einem verhaltenen Rallyebeginn immer besser in Form kam, büsste am Samstag Morgen viel Zeit durch einen Reifenschaden ein. Schliesslich verpasste er Rang zwei hinter Gonon um 3,7 Sekunden.

Auch dem Deutschschweizer-Duell um den Gruppe N-Sieg fehlte es nicht an Spannung. Gruppe N-Leader Urs Hunziker (Subaru) fiel am dritten Tag mit einem Reifenschaden hinter seinen Verfolger Ruedi Schmidlin (Mitsubishi). Der draufgängerische Aargauer konnte den Rückstand wieder wett machen und sich mit schnellen Zeiten hinter Rundstreckenpilot Jonathan Hirsche (Peugeot) auf Gesamtrang 7 vorfahren. Ruedi Schmidlin, der bei acht Valais-Teilnahmen erst das dritte Mal ins Ziel kam, wurde glücklicher Gesamt-9. und Zweiter der Gruppe N vor Ex-Skistar und Lokalmatador Philippe Roux (Skoda). Infos: www.riv.ch

Mathias Rossetti/Amanda Thiebaud gewannen bei der Rallye Valais 2012 mit dem Renault Twingo R1 die Wertung der erstmals ausgetragenen Junior Schweizer Meisterschaft.
Mathias Rossetti/Amanda Thiebaud gewannen bei der Rallye Valais 2012 mit dem Renault Twingo R1 die Klasse der Junior Schweizer Meisterschaft, erste Titelträger wurden Joris/Fellay (Twingo R1).

Schlussklassement 35. Rallye International du Valais*
1. Laurent Reuche/Jean Deriaz (CH), Peugeot 207 S2000, 3:12:10,13
2. Florian Gonon/Sandra Arlettaz (CH), Peugeot 207 S2000, 3:13:04,53
3. Nicolas Althaus/Alain Ioset (CH), Peugeot 207 S2000, 3:13:08,23
4. Pieter Tsjoen/Eddy Chevalier (B), Citroën DS3 S2000 RRC, 3:18:01,83
5. Sébastien Carron/Lucien Revaz (CH), Peugeot 207 S2000, 3:18:21,23
6. Jonathan Hirschi/Frédéric Helger (CH), Peugeot 207 S2000, 3:20:46,63
7. Urs Hunziker/Mélanie Wahl (CH/D), Subaru Impreza WRX STI N4 (1. Gr. N) , 3:23:29.13
8. Antonin Tlustak/David Smeidler (CS), Skoda Fabia S2000, 3:25:51,13
9. Ruedi Schmidlin/Erich Götte (CH), Mitsubishi Lancer Evo VIII N4, 3:26:39,13
10. Philippe Roux/Mélanie Roux (CH), Skoda Fabia S2000, 3:27:30,23

ferner die Klassensieger:
12. Michel Sivain/Ludivine Vassez (F), Citroën C2 (1. Gruppe R2B), 3:30:26,13
14. Alessandro Perico/Nancy Dragonetti (I), Renault Clio (1. Gruppe R3C), 3:32:29,33
15. Jonathan Scheidegger/Nadia Giannuzzo (CH), Peugeot 207 (1. Gruppe R3T), 3:34:01,63
22. Cédric Althaus/Christoph Lukascsy (CH), Ford Fiesta (1. Ford Trophy), 3:38:06,13
45. Mathias Rossetti/Amanda Thiebaud (CH), Renault Twingo (1. Junior SM), 3:47:39,43

* nach 3 Etappen über insgesamt 645 km inklusive 16 Sonderprüfungen über 293 km

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