Allradmodelle: Frischer Wind bei Nissan

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Mit ebenso unkonventionellen wie erfolgreichen Crossover-Modellen sowie einem breiten Allradangebot, das neu mit Fahraktivitäten im Schnee zelebriert werden soll, dokumentiert Nissan frischen Wind.                                                 Von Stefan Lüscher

Die Nissan-Allradpalette anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Die attraktive Nissan-Allradpalette anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Nissan, die japanische Renault-Schwester, schickt sich zweifellos an, cool zu sein. Das zeigt sich primär an der insgesamt kleinen Modellpalette, die aber mit überdurchschnittlich vielen Crossover-Modellen aufwarten kann. Allen voran punktet der Qashqai. So ungewöhnlich wie sein zungenbrecherischer Name sind sein Konzept und Design, mit dem er sich als Trendsetter mitten im Grossstadtdschungel als gelungener Mix zwischen Kombi und SUV positioniert.

Die 2007 eingeführte erste Generation ist inzwischen Geschichte. Die zweite, etwas grössere, geräumigere und im Design erwachsenere knüpfte im Vorjahr nahtlos an die Erfolgsgeschichte an und profilierte sich in der Schweiz erneut als mit Abstand erfolgreichstes Nissan-Modell – dies auf einem Niveau, das sich sehen lassen kann, auf Augenhöhe mit dem Audi Q3.

Bianca Gubser beim Selfie schiessen mit Stefan Lüscher anlässlich der Nissan Snow Experience.

Model Bianca Gubser beim Selfie schiessen mit Stefan Lüscher anlässlich der Nissan Snow Experience.

Noch spezieller und damit polarisierender ist der kleine Bruder Juke. Man liebt ihn oder man hasst ihn. Insbesondere bei Frauen, die sich gerne mal kreativ und unangepasst geben, hat er viele Freundinnen gefunden. Zwei Nummern grösser und vor allem im Interieur deutlich gewachsen, rundet die Neuauflage des X-Trail das Crossover-Trio ab. Der X-Trail streift in der dritten Generation den rustikalen Auftritt gänzlich ab und lehnt sich formal an den Qashqai an. Als Bonus bietet er erstmals eine dritte Sitzreihe für bis zu sieben Insassen, die mittlere Sitzreihe ist zudem längs verstellbar.

Zum Crossover-Angebot kommt die Option Allradantrieb, alle drei sind aber auch mit Vorderradantrieb erhältlich. Die Karte Allrad, die beim Juke CHF 3400 und bei Qashqai sowie X-Trail je CHF 2800 Aufpreis kostet und jewels nur für eine Motorisierung zur Verfügung steht, wird inzwischen so rege gefragt, dass Nissan, die sich zwar kaum als echte Allradmarke betiteln dürfen, in der Schweiz auf über 27% Allradanteil kommt, wie Nissan-Schweiz-Chef Cédric Diserens bestätigt.

Nissan GT-R anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Nissan GT-R anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Immerhin stehen neben dem Crossover-Trio weitere Allradmodell im Programm: Der einst für die USA konzipierte Edel-SUV Murano, der aktuell mit kräftigen Benzin- und Dieselmotoren erfolgreich als Swiss Edition angeboten wird. Dann die beiden Klassiker: der Hardcore-Geländewagen Pathfinder und der robuste Pickup Navara. Und schliesslich überrascht Nissan am anderen Ende der Skala mit dem ebenfalls über alle vier Räder angetriebenen Kult-Sportwagen GT-R, der Jugend bestens bekannt als Held des Playstation–Fahrsimulation Gran Turismo.

Statt nur auf der Konsole, will Nissan mit dem 550 PS starken Sportwagen GT-R und dem trendigen Crossover-Trio Juke, Qashqai und X-Trail neu auch real zum Drift ansetzen und die Kundschaft geballte Allradkompetenz auf verschneiter und vereister Fahrbahn hautnah erleben lassen. Als überzeugende Arena wurde das Oberengadin, genau das alle Jahre speziell präparierte Schnee-Trainingsgelände neben dem Flugplatz Samedan, ausgesucht. Unter kundiger Leitung lassen sich dort herrliche Drifts und die Grenzen der Physik mit und ohne elektronische Helferlein und mit bis zu 550 PS ausloten.

Nissan Juke anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Nissan Juke mit Allradantrieb anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Auch dank einer stets geheizten Hospitality lassen sich so hochkarätige Fahrtage erleben, bei denen sich das Querfahren in extremis, aber auch die Fahrsicherheit ausgiebig perfektionieren lassen. Gemäss Marketing-Leiterin Claudia Meyer sollen diese Fahrkurse für potenzielle und bestehende Nissan-Kunden fortan jeden Winter ausgeschrieben werden.

Dann werden die Teilnehmer erleben, dass es auf blankem Eis zwischen den Allrad-Fahrzeugen nur noch kleine Tempounterschiede gibt. Als äusserst agil entpuppt sich der mit Torque Vectoring ausgerüstete Juke. Das System reduziert mittels cleverer Antriebsmomentverteilung das Untersteuern in Kurven. In den technisch nah verwandten Qashqai und X-Trail profitiert man vom All-Mode 4x4i. Es regelt die Kraftverteilung in drei Programmen. In der Position Lock wird die Kraft für Geländefahrten bis 45 km/h im Verhältnis 50:50 verteilt. Wird dieses Tempo überschritten, regelt das System die Kraftverteilung nach dem Modus «Auto».

Nissan X-Trail anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Nissan X-Trail anlässich der Nissan Snow Experience in Samedan

Nur mit Samtpantoffeln und sehr viel Verstand sollte das Gaspedal im GT-R gestreichelt werden. Mit der richtigen Einstellung der vielfach justierbaren Elektronik und entsprechender Fahrpraxis wird der Supersportler zur beeindruckenden Driftmaschine, ohne aber die kleinen Crossover entscheidend distanzieren zu können. Auf blankem Eis ist die Stunde der Wahrheit. Da herrschen die Gesetze der Physik. Gefragt ist ausschliesslich Traktion, Leistung nützt nur sekundär.

 

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