Erster Test: Subaru Outback AWD – Neuer Glanz für den Pionier

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Mit der fünften Generation des Outback feiert Subaru mit geschärfter Optik, vielen Verbesserungen und dem Kamera basierten, smarten Sicherheitssystem «EyeSight» den 20. Geburtstag des Crossover.              Von Stefan Lüscher

Der neue Subaru Outlander ist ein geräumiger Crosssover.

Der neue Subaru Outback ist ein geräumiger Crosssover.

Wer hat’s erfunden? Crossover-Fahrzeuge sind heute der grosse Trend, mit dem sich alle schmücken. Mit dem ersten Crossover zwischen PW-Kombi und SUV wartete aber Subaru 1995 mit der ersten vom Legacy abgeleiteten Generation des Outback auf, wie Werner Bärtschi, Marketing-Direktor von Subaru Schweiz betont: «Subaru war mit dem Forester Pionier bei den SUV. Danach waren wir mit dem Outback erneut Pionier. Beide Male wurden wir von allen kopiert. Noch heute sind wir aber bei Allradfahrzeugen weltweit die Nummer 1.»

Damit das so bleibt, insbesondere auch in den für Subaru wichtigsten Märkten USA, Kanada und Australien, wurde der Outback im Stil des Hauses komplett erneuert. Optisch outet sich der neue Outback nach wie vor als typischer Subaru. Auch die Dimensionen blieben praktisch unverändert. Die Karosserieform hat jedoch deutlich an Charakter gewonnen, speziell die kantigeren Scheinwerfer und der deutlich grössere Kühlergrill verleihen ihm zeitgemässe Eleganz und ein gewisses Aberteuerflair. Dank einer etwas nach vorne gerückten A-Säule und anderen Verbesserungen konnte der Innenraum minimal vergrössert werden. Der variable Laderaum fasst 559 bis 1848 Liter. Die grosse Heckklappe öffnet und schliesst elektrisch, zudem lässt sich einstellen, wie weit die Klappe öffnen soll, was in niedrigen Garagen nützlich sein kann.

Als moderner Crossover-Kombi verfügt das Flaggschiff Subaru Outback AWD über ein beachtliches Platzangebot.

Als moderner Crossover-Kombi verfügt das Flaggschiff Subaru Outback AWD über ein beachtliches Platzangebot.

Sichtlich aufgewertet wurde das Interieur mit neuen, komfortbetonten Sitzen und einem modernen Armaturenträger mit farblichen Akzenten, der optional auch ein grosses Touchscreen-Display mit Zoom- und Wischfunktionen wie beim iPhone, ein Navigationssystem mit wählbarer Stimme und ein hochwertig klingendes Audiosystem beinhaltet. Auch bezüglich Haptik der Materialien und der Verarbeitung legten die Japaner einen Zahn zu.

Als eine der wichtigsten Neuerungen bezeichnen die Japaner das selbst entwickelte Sicherheitssystem EyeSight. In den USA (seit 2012) wird es topbewertet und soll für den aktuellen Erfolg von Subaru verantwortlich sein. 80% der Kunden ordern es gegen Aufpreis. In der Schweiz gehört es zum Serienumfang. Es basiert auf zwei, neben dem Innenrückspiegel plazierten Kameras und eine mit dem Fahrzeug eng vernetzte Elektronik. Ähnlich wie andere Systeme, jedoch technisch einfacher und preislich günstiger, unterstützt es die Cruise Control und übernimmt andere Assistenzaufgaben. Es arbeitet mit einem Winkel von 35° auf eine Distanz von 200 Metern, es kann Fahrzeuge, Fussgänger, Tiere etc erkennen, unterscheiden und entsprechend darauf reagieren. So dient es als aktive Cruise Control zwischen 0 bis 180 km/h, als Notbrems-Assistent, als Spurhalte-Assistent, auch bei Schlangenlinien, zudem erkennt es Verkehrszeichen und überwacht zur Prävention die Bremslichter der vorausfahrenden Fahrzeuge.

Beim neuen Subaru Outlander wurde auch das Cockpit deutlich moderner.

Beim neuen Subaru Outback wurde auch das Cockpit deutlich moderner.

Viel Sicherheit bietet auch das neue Chassis samt Karosserie. Dank vermehrtem Einsatz hochfester Stähle ist es deutlich steifer und dabei auch etwas leichter. Eine um 10% optimierte, etwas schlankere Aerodynamik und andere Massnahmen verringern zudem die Wind-, Motor- und Abrollgeräusche im Interieur um 12%, was viel zum angenehmen Langstreckenkomfort beiträgt.

Angenehm und harmonisch sind auch die zur Verfügung stehenden Antriebe. Auch hier bleibt sich Subaru treu und setzt weiterhin auf eine Spezialität, die Boxentriebwerke, wo weltweit die Nummer 1 ist. Zur Auswahl stehen ein 2,5-Liter-Benziner mit 175 PS/235 Nm und der bewährte, weltweit erste Boxer-Turbodiesel mit zwei Liter Hubraum und 150 PS/350 Nm. Beide Aggregate wurden mit sehr viel Feinschliff gründlich überarbeitet, beide arbeiten unauffällig und angenehm, wobei der Diesel (ab 6,1 l/100 km) insgesamt besser mit dem Fahrzeugcharakter und auch mit dem automatischen Getriebe harmoniert.

Nebst einer eleganten Karosserie hat der neue Subaru Outlander auch eine beachtliche Geländegängigkeit zu bieten.

Nebst einer eleganten Karosserie hat der neue Subaru Outback auch eine beachtliche Geländegängigkeit zu bieten.

Dieses ist ein weiterer, mit viel Hingabe gepflegter Stolz der Subaruianer: die stufenlose Lineartronic. Hinter der Bezeichnung verstecken sich die Begriffe stufenlos und elektronisch gesteuert. Die stufenlose Kraftübertragung funktioniert über eine stabile Stahlgliedkette, die das Drehmoment mit variablen Übersetzungsverhältnissen und elektronisch gesteuert zwischen zwei Doppelkegelräder überträgt.

So kann die Drehzahl immer im optimalen Wirkungsgrad gehalten werden, was aber die Insassen bei starkem Beschleunigen durch ein hochtouriges und gleichförmiges Motorgeräusch ohne gewohnte Gangstufen nervt. Aber auch dieses Problem haben die Subaru-Ingenieure gelöst. Die Lineartronic wurde für den Diesel mit sieben virtuellen Gangstufen (Benziner 6) versehen, die beim Hochbeschleunigen ganz normale Gangwechsel simulieren.

Da Eye-Sight-System von Subaru basiert auf zwei Kameras.

Das selbst entwickelte EyeSight-System von Subaru basiert auf zwei Kameras.

Damit wird dieses von vielen ungeliebte CVT-Getriebe salonfähig und überzeugt ebenso wie der mit der Funktion X-Mode für besonders schwierige Fahrbahnverhältnisse ergänzte permanente Allradantrieb, der auch auf unbefestigten und hochwinterlichen Strassen sicheres Fortkommen garantiert. Der Federkomfort des Outback ist eher als straff zu bezeichnen, dafür geniesst man, nicht zuletzt dank der direkteren Lenkung, ein sehr ausgewogenes Fahrverhalten, das dem 20. Geburtstag des Crossover durchaus angemessen ist. Lanciert wird die fünfte Outback-Generation mit einer auf 2000 kg erweiterten Anhängelast unmittelbar nach dem Salon Genf. Preise ab 34’500 Franken.

Steckbrief: Subaru Outback AWD
Modell
: Fünfplätziger Crossover-Kombi mit fünf Türen
Länge/Breite/Höhe: 4,82 m/1,84 m/1,61 m
Radstand: 2,75 m, Bodenfreiheit 200 mm
Gewicht: ab 1743 kg, Anhängelast 2000 kg
Laderaum: 559 bis 1848 Liter
Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, Leistung 150 PS/110 kW, 350 Nm bei 1600–2800/min,
Antrieb: Allradantrieb, stufenlose Lineartronic mit 7 virtuellen Stufen
Fahrleistungen: 0-100 km/h in ab 9,9 s, Spitze 192 km/h
Verbrauch: Norm ab 6,1 l/100 km
Preis: ab CHF 34’500.–
Markteinführung: März 2015
Weitere Modelle:
Outback 2.5 AWD (4-Zylinder-Benziner, 175 PS, Lineartronic), ab CHF 40’950.–.

  Plus
+  erfolgreiches Konzept
+  hochwertiges und geräumiges Interieur
+  ausgewogene Fahrdynamik
+  gute Geländegängigkeit
  Minus
  stufenloses Getriebe polarisiert

Comments (2)

F. WeykopfJanuar 15th, 2016 at 01:22

Ich lebe derzeit für ein paar Jahre in den USA und habe mir vor drei Monaten den 2,5l Outback als meinen 1. Subaru gekauft. Ich bin total begeistert und sehr zufrieden mit dem Auto und ich werde ihn beim Rückzug nach Deutschland in 2017 selbstverständlich mitnehmen. Hier sind Subarus sehr stark vertreten und beliebt. In Deutschland wird die Marke regelrecht von und in den Medien unter den Teppich gekehrt. Der 2015 Outback z.B. kommt bei Vergleichstests von Allradkombis und Crossover nicht in Betracht. Hat man Angst, dass ein Japaner wieder einmal anderen Herstellern zeigt, wo der Frosch die Locken hat? So bleibt er wohl in Deutschland ein Auto für Individualisten – auch nicht schlecht.

ReneFebruar 25th, 2016 at 22:15

Ich bin ebenfalls durch Zufall auf Subaru gestossen. Bisher waren die mir gar nicht groß aufgefallen. Und dann war ich im Internet zufällig auf Scout24. Das hat mein Interesse geweckt. Dann ging alles ganz schnell. Probefahrt vereinbart, Frau überzeugt, und schon hatte ich einen Zu Hause

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