Nissan Sway: Kleinwagen neu definiert

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Innovationen in Design und Produktplanung bilden die Grundlage für zwei der grössten Erfolgsgeschichten, die es in der jüngeren Vergangenheit in der Automobilbranche gegeben hat: die der Nissan Crossover-Bestseller Qashqai und Juke. Mit dem Sway hat Nissan dieses Denken auf eine der wichtigsten Fahrzeugklassen des europäischen Automarktes übertragen: das Kleinwagensegment. 

Als einer der schönsten Concept Cars dieses Jahres soll er Vorbote des Micra von 2016 sein.

Der Nissan Sway beim geheimen Fotoshooting am St. Moritzersee.

Der Nissan Sway beim geheimen Fotoshooting am St. Moritzersee.

Der auf dem Genfer Automobilsalon enthüllte Sway ist ein erster Hinweis darauf, wie eine künftige Generation kleiner Fahrzeuge in der neuen Nissan Designsprache aussehen könnte. Emotional, aufregend und ein wenig exzentrisch, ist der Sway ein auf den Geschmack europäischer Kunden zugeschnittenes Konzeptfahrzeug. In einem traditionell eher konservativen Fahrzeugsegment setzt er mit schwungvollen Linien, einer markanten Front, mutigen Farben und einem ebenso eleganten wie einfachen Interieur einzigartige Akzente.

So kommen im Innenraum Techniken zur Anwendung, die man normalerweise eher aus der Industriearchitektur kennt: strukturelle Aluminium-Elemente zum Beispiel, die Einfachheit und Stärke vermitteln. Gleichwohl bringt man die Liebe zum Detail und die Verwendung von Farben und Materialien eher mit Premium-Produkten in Verbindung.

Der Nissan Sway könnte in ähnlicher Formgebung als Micro-Nachfolger 2016 kommen.

Der Nissan Sway könnte in ähnlicher Formgebung als Micro-Nachfolger 2016 kommen.

Beim Exterieur formen vier höchst eigenständige Elemente – der V-förmige Kühlergrill, das schwebende Dach, die Leuchten im Bumerang-Design und die spezielle Form der C-Säulen – eine neue Designsprache; Nissan hat sie bereits auf der Auto China in Peking 2014 mit der Vorstellung des Nissan Lannia Concept sowie mit dem kürzlich in den USA eingeführten neuen Murano präsentiert. Im Sway verdichtet sich diese Designsprache, die künftige Nissan Modelle verschiedener Segmente auf allen Märkten kennzeichnen wird, erstmals in den kompakten Dimensionen eines Kleinwagens.

Die Charakterlinie des Sway entspringt dem tief zwischen den V-förmigen Stossfängern platzierten V-Kühlergrill – dem Ausgangspunkt für eine markante Kontur, die sich über Motorhaube und Vorderräder schwingt, ehe sie sich stark in Richtung Türmitte neigt. Danach steigt sie zum Heck hin erneut an, was dem Fahrzeug ein beinahe sinnliches Profil verleiht.

Das moderne, aber noch nicht serienreife Cockpit des Nissan Sway.

Das moderne, aber noch nicht serienreife Cockpit des Nissan Sway.

Neben dem Kühlergrill im V-Format sitzen die bumerang-förmigen Scheinwerfer. Normalerweise verdanken sie ihre Form den LED-Leuchten innerhalb der eher konventionell gestalteten Leuchteinheiten. Im Sway hingegen nehmen die Leuchten selbst diese charakteristische Gestalt an, während die LEDs den Eindruck eines wachsamen Augenpaares vermitteln.

Nicht weniger auffällig sind die ebenfalls bumerang-förmigen Rückleuchten, die gemeinsam mit trapezförmigen Doppelendrohren die Heckansicht prägen. Die Endrohre sind recht zentral zu beiden Seiten der Kennzeichenhalterung anstatt unterhalb des Stossfängers platziert.

Der Nissan Sway nimmt die Designsprache zukünftiger Nissan-Modelle vorweg.

Der Nissan Sway nimmt die Designsprache zukünftiger Nissan-Modelle vorweg.

Die komplexen hinteren Türen beherbergen nicht nur eine markante Schweller- und Gürtellinienfalte, sondern auch die herausgearbeiteten Kotflügel der hinteren Räder. Ein zum Ende der Fensterlinie hin ansteigender Streifen reduziert die C-Säule zwischen den Türen und dem schwebenden Dach auf ein Minimum. Eine zentrale B-Säule gibt es erst gar nicht; zudem sind die hinteren Türen hinten angeschlagen. Beides erleichtert den Ein- und Ausstieg.

Zu den Merkmalen der neuen Nissan Designsprache zählt auch das schwebende Dach, das beim Sway als grosszügiges Panorama-Glasdach ausgeführt wird. Eingerahmt wird es durch eine C-förmige Konstruktion, die von den A-Säulen bis zur hinteren Querverbindung oberhalb der Heckklappe verläuft. Betont wird diese Struktur durch einen auffälligen Orangeton, der sich deutlich von der blau-grauen Lackierung der Karosserie abhebt. Eine X-Struktur im Dach sorgt für zusätzliche Steifigkeit; der Mittelpunkt des X befindet sich dabei genau über den vorne sitzenden Insassen.

Der Nissan Sway scheint sehr geräumig. Die Serienversion dürfte mit B-Säule kommen.

Der Nissan Sway scheint sehr geräumig. Die Serienversion dürfte mit B-Säule kommen.

Ein weiteres einzigartiges Design-Element des Nissan Sway sind die aussen und innen aufeinander abgestimmten Farben. Bei der Aussenfarbe namens „bluish dawn grey“ handelt es sich um einen Grauton mit einer Spur von Blau, die je nach äusseren Lichtverhältnissen zum Vorschein kommt. Kontrastierende und dennoch harmonische Akzente setzt ein orangefarbener Ton. Der Innenraum wird von einem dunkleren, tieferen Blau mit stark kontrastierenden Elfenbeinfarben und Orangetönen geprägt, die eine Verbindung zur Aussenlackierung erzeugen.

Von der 2013 auf der Tokyo Motor Show präsentierten Designstudie IDx übernimmt der Sway das Konzept einer Armaturentafel, die wie der Flügel eines Segelflugzeugs geformt ist, und entwickelt diese Idee weiter. Sie besticht vor allem durch ihre elegante Einfachheit und bildet die Grundlage für eine Innenraumgestaltung, die der Funktionalität höchste Priorität einräumt und in der nichts einfach nur einem dekorativen Zweck dient.

Strukturelle Elemente beispielsweise werden als das gezeigt, was sie sind: strukturelle Elemente. Die Türgriffe sind als Bestandteil freigelegter Aluminiumstreben gestaltet. Auch das unten begradigte Dreispeichen-Lenkrad mit Aluminiumspeichen vermittelt eine gewisse Einfachheit. Der Blick des Fahrers fällt auf lediglich zwei Instrumente; alle weiteren Funktionen sind über einen grossen trapezförmigen Tablet-Bildschirm im Zentrum der Armaturentafel abrufbar, der von Fahrer und Beifahrer bedient werden kann.

Die besonders leichten Sitze mit ebenfalls freigelegter Aluminiumstruktur sind mit einem hochwertigen wildlederartigen, mit Perleffekten akzentuierten Stoff bezogen. Auch hier findet sich als Ergänzung zur Aussenlackierung das Farbmotiv aus kraftvollen Blau- und Orangetönen. Insgesamt wirkt der Innenraum des Sway nicht nur hochwertig und raffiniert, sondern aufgrund seiner bewusst einfachen Gestaltung und des Wegfalls der B-Säulen für einen Kleinwagen ungewöhnlich grosszügig.

Der 2015 in Genf vorgestellte Nissan Sway war eine der schönsten Studie dieses Jahres.

Der 2015 in Genf vorgestellte Nissan Sway war eine der schönsten Studie dieses Jahres.

„Der Sway steht in bester Nissan Tradition: Er bringt etwas Frisches, Eigenständiges und Markantes in die Klasse der Kleinwagen und stellt damit den Status Quo in seinem Marktsegment in Frage, so wie wir das mit dem Qashqai und dem Juke getan haben“, erläutert Shiro Nakamura, Senior Vice President Design und Chief Creative Officer der Nissan Motor Co., Ltd.

„Nissan steht auf dem europäischen Automarkt – und rund um den Globus – für mutiges innovatives Denken“, ergänzt Paul Willcox, Chairman Nissan Europe. „Unser Wachstum in Europa wird von herausragenden Produkten in einem ebenso herausragenden Design angetrieben. Der Sway unterstreicht, wie wichtig Design für unsere Marke und unser Wachstum ist.“

Nissan Sway  Abmessungen (mm)
Länge  4.010
Breite  1.780
Höhe  1.385
Radstand  2.570

Comments (2)

rebo29August 14th, 2015 at 17:51

Ich bin gespannt, bis wann dieser Nissan zum Autoverkauf steht. Die ersten Modelle werden die Schweiz bald erreichen, jedoch wird der Verkauf noch andauern. Beim Autoexport war Nisson nach nie sehr schnell und man hat teilweise lange Wartezeiten. Eigentlich sind beim Auto Export nur wenige Punkte zu beachten und normalerweise einfach schaffbar.

CedricOktober 15th, 2016 at 09:25

Die ersten Modelle werden die Schweiz bald erreichen, jedoch wird der Verkauf noch andauern

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