Schweizer Nachwuchspiloten in den F1-Rahmenserien GP2 und GP3

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Hinter Sébastien Buemi drängen talentierte junge Schweizer in Richtung Formel 1: Fabio Leimer und Romain Grosjean in der GP2 Series, Nico Müller, Simon Trummer und Zoel Amberg in der GP3 Series. Mit dem Europastart der Formel 1 in der Türkei beginnt die Saison auch für die hart umkämpften Nachwuchsserien GP2 und GP3.

Fabio Leimer gehört im letztjährigen Team Rappax in der GP2 Series zum Favoritenkreis.
Fabio Leimer gehört im letztjährigen Meisterteam (Pastor Maldonado) Rappax in der GP2 Series zum Favoritenkreis.

Fabio Leimer (21) hat bereits eine internationale Formel-Meisterschaft gewonnen. 2009 dominierte der Rothrister die Formula Master (260 PS). Im Vorjahr stieg er dank Förderer Ray Gantenbein (Bautro) mit dem Team Ocean Racing (P) in die GP2 (4-Liter-V8-Motoren von Renault, 612 PS/500 Nm) auf. Ein Flop. Nach dem Sieg beim zweiten Rennen in Barcelona (E) fuhr Leimer nie mehr in die Punkte. Sieben Mal strandete er mit einem Hydraulikdefekt.

Das soll 2011 besser werden. Im GP2-Team Rappax (I) mit dem Pastor Maldonado (25, Ven, jetzt bei Williams F1) im Vorjahr Meister wurde, will Leimer um den Titel und eine Fahrkarte in die Formel 1 kämpfen. Die Chancen sind intakt. Bei Tests gelangen Leimer mehrere Bestzeiten. Im Winter büffelte er wie einige seiner Piloten-Kollegen bei Ex-Alinghi-Trainer Otmar Keller (44) in Schindellegi (SZ) Kondition: Langlauf, Krafttraining, Spinning, Eisklettern, Schneeschuhlaufen. Und zur Vorbereitung bestritt er bereits mit dem neuen Auto schon im Februar in Abu Dhabi (UAE) und in Imola (Ersatzort für Quatar) vier Rennen zur GP2 Asia. Das Unternehmen fand zumindest ein gutes Ende. Nach viel Pech in Abu Dhabi fuhr Leimer in Imola vom 13. Startplatz im ersten Lauf auf Position 7. Das bedeutete die erste Startreihe für Lauf 2, den er dann als Zweiter auf dem Podest beendete. In der Schlussabrechnung bedeutete dies Rang 5 für Leimer.

Nach seinem Gesamtsieg in der GP2 Asia fährt Romain Grosjean auch in der Hauptserie fr DAMS.
Nach seinem Gesamtsieg in der GP2 Asia fährt Romain Grosjean auch in der Hauptserie für DAMS.

Souveräner Gesamtsieger wurde Romain Grosjean (25), Schweizer mit französischer Mutter und französischer Lizenz (wegen Geldgeber Renault). Der als Ersatz für den gefeuerten Piquet neben Alonso kurzzeitig im F1 Team Renault beschäftigten Grosjean wird nun auch die komplette GP2 Series bestreiten und zählt wie Leimer zu den Favoriten auf den Titel. Sein Ziel ist wie bei Leimer nach wie vor die Formel 1.

Nico Müller (Jenzer Motorsport) überzeugte bei den GP3-Testfahrten mit Bestzeiten.
Nico Müller (Jenzer Motorsport) überzeugte bei den GP3-Testfahrten mit Bestzeiten.

Hart an ihrer Form haben auch die drei Schweizer GP3-Starter (30 Fahrzeuge, Chassis Tatuus, Motoren Renault) gearbeitet. Bei Nico Müller (18) und seinem Schweizer Team Jenzer Motorsport aus Lyss (BE) steht der Titelgewinn im Fokus. Im Vorjahr meisterte der Berner aus Blumenstein die Matur, feierte drei Rennsiege und holte sich unter 30 Konkurrenten den dritten Gesamtrang. Die Finanzierung der Saison sichern Sponsoren und ein privater Förderverein.

Simon Trummer wechselte für 2011 von Jenzer Motorsport zum Team Arden.
Simon Trummer wechselte für 2011 von Jenzer Motorsport zum Team Arden.

Auch Automechaniker Simon Trummer (21) aus Frutigen (BE) bestreitet seine zweite Saison GP3. Im Vorjahr bei Jenzer blieb er unter seinem Wert geschlagen. Für 2011 wechselte er ins englische Team Arden, wo er bei Tests überzeugte. Als Motivationsspritze lief er den New York Marathon in 4:15.

Zoel Amberg bestreitet seine erste GP3-Saison im englischen Atech
Zoel Amberg bestreitet seine erste GP3-Saison im englischen Team Atech CRS Grand Prix.

Der jüngste Schweizer Hoffnungsträger ist der 18-jährige Zoel Amberg aus Kriens (LU). 2010 hat er mit sieben Siegen, zwei Trainingsbestzeiten und elf Podiumsplätzen überlegen die Schweizer Formel LO Renault 2.0 gewonnen. Internationale Rennluft schnupperte er in der neuen Formula Abarth. Jetzt steht die nächste Karrierestufe auf dem Programm. Kurzfristig hat er sich vor den ersten offiziellen Testtagen der GP3 statt wie erwartet für sein bisheriges Team Jenzer für die britische Mannschaft Atech CRS Grand Prix.

Renntermine GP2 und GP3 Series

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